Nach und nach bieten immer mehr Streaming Dienste ihren Künstlern wertvolle Einblicke hinter die Kulissen. Dazu haben wir auch in unseren letzten Artikeln von Zeit zu Zeit berichtet. Nun wollen wir das neue Deezer for Creators Portal unter die Lupe nehmen.
Im letzten Jahr gab es immer wieder Workshops von Deezer selbst zur Präsentation der neuen Plattform, doch ein eigener Zugang konnte bis vor Kurzem nur beim Deezer Team direkt angefragt werden. Die Vorstellung von Deezer Backstage auf dem Reeperbahn Festival in Hamburg, oder auch der Vortrag auf unserer ABOUT POP Konferenz in Stuttgart, hinterließen bei uns einen starken Eindruck. Inzwischen ist der Zugang öffentlich ausgerollt und ganz einfach über diesen Link anzufragen: https://creators.deezer.com/
Wenn du in die Kategorie MusikerIn, Label oder Management fällst, dürfte das auch kein Problem sein den Zugang zu bekommen.
Im Kern geht es um Statistiken und Metriken über die Performance der Songs auf Deezer, die dir dabei helfen können, deine Releases zielgerichteter und marktorientierter im Auge zu behalten und zu promoten. Deezer Backstage ist das Analysetool für deine Musik und bringt dich ein Stück näher an die Musikhörer auf der Deezer Plattform.
Du bekommst Streamingdaten für deine Songs in Form von tagesgenauen Aufschlüsselungen angezeigt, wann welcher Song wie oft und wo in der Welt über welche Endgeräte abgespielt wurde. Die Daten stehen aktuell immer für die letzten 365 Tage zur Verfügung.
Du kannst sogar einzelne Songs gegeneinander messen und vergleichen, was z.B. bei verschiedenen Versionen und Remixes sehr spannend sein kann. Mit diesen Infos kannst du schon mal eine Menge für deine Marketing-Planung anfangen, wenn du die Analysewerte richtig interpretierst und nutzt.
Natürlich bekommt man auch einen Überblick über sämtliche Platzierungen in verschiedenen Playlists mit den dazugehörigen Informationen.
Neben der Anzahl der Streams und Listener der Tracks oder des gesamten Katalogs, gibt es noch viele weitere Daten, die sehr spannend und interessant sind. Deezer hält hier ein paar Überraschungen für uns bereit, die wir dir nicht vorenthalten wollen. Man erhält zum Beispiel einen sehr ausführlichen Breakdown der Endgeräte.
Zusätzlich gibt Deezer in einer weiteren Analyse sogar Aufschluss darüber, aus welcher Art der Abo-Pläne die Streams entstehen. Also, ob es sich um das werbefinanzierte Free Angebot oder ein zahlungspflichtiges Premium-Abo handelt. Das ist hilfreich, um die Umsätze, die über die Deezer Streams entstehen, besser zu verstehen. Denn es macht einen Unterschied, ob die Streams im Free Angebot oder im Premium Plan entstanden sind. Das ist ein großes Plus, denn uns ist aktuell nicht bekannt, dass andere Streaming Anbieter abseits der Vertriebsabrechnungen diese Daten anzeigen.
Außerdem findest du noch die verschiedenen Quellen, aus denen deine Streams entstehen, wie beispielsweise die Artist Page, Playlists, etc. Hier bekommst du auch direkt einen Vergleich zu den Durchschnittswerten aller anderen Artists, was dir einen guten Anhaltspunkt zur Auswertung gibt.
Selbstverständlich kann man auch bei Deezer sein Artist Profil editieren. Anpassbar sind das Thumbnail (das kleine Artist Bild, das in der App beim KünstlerInnen-Profil angezeigt wird), Social Media Links, ein Status Update sowie eine Bio in vielen verschiedenen Sprachversionen. Diesen Bereich auf dem neusten Stand zu halten und regelmäßig zu aktualisieren möchten wir dir auch dringend ans Herz legen. Denn der erste Eindruck beim User entscheidet auch in diesen Sphären oft über die Chance einen neuen Fan zu gewinnen.
Innerhalb von Deezer Backstage ist leider zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Playlist Pitching möglich. Das ist aber auch gar nicht weiter schlimm, denn Deezer hat an anderer Stelle bereits unkomplizierte Möglichkeiten geschaffen das Editorial Team über neue Releases zu informieren.
Neben Live-Insights arbeitet Deezer derzeit an einem weiteren Feature, das dir noch genauere Analysen über das Hörerverhalten eines einzelnen Songs liefert. Dabei kannst du z.B. sehen, an welcher Stelle die Listener-Kurve ansteigt und die Fans den Part besonders abfeiern, oder eben aus dem Song aussteigen bzw. skippen. Wann das Tool verfügbar sein wird, ist noch nicht ganz klar. Aber wir freuen uns schon sehr darauf, denn dieses Feature haben wir bisher auf noch keiner anderen Plattform öffentlich gesehen! Mit so einem machtvollen Wissen kannst du beispielsweise genau bestimmen, welche Ausschnitte eines Songs sich gut als Teaser für die Werbung auf den Socials eignen und welche eher weniger. Das spart wiederum Zeit und Geld bei der Promotion.
Ein Musikprodukt hat nicht nur den einen Absatzweg. Revenue entsteht an vielen unterschiedlichen Stellen, also solltest du dir die Insights deiner verschiedenen Absatzwege anschauen und verstehen. Außerdem solltest du deine Musik und dich als Artist bei jedem Streaming Anbieter auch möglichst optimal präsentieren. Daher ist es super sinnvoll den Zugriff zu deinem Artistprofil bei Deezer zu beantragen und die damit verbundenen Möglichkeiten zu nutzen.
Deezer stellt uns ein visuell extrem ansprechendes und gut durchdachtes Tool zur Verfügung, das wir in unserem Alltag sehr gerne Nutzen. Gespannt warten wir auf die angekündigten Entwicklungen, die uns noch eine Ebene tiefer in einzelne Tracks blicken und das Streaming Verhalten besser verstehen lassen.
Was du im Einzelnen mit den Daten und Insights über deine Streaming Performance auf Deezer, Spotify, Apple Music und Co anfangen kannst, hängt ganz von deinen Plänen ab. Bevor man allerdings haufenweise Werbebudget auf den Kopf haut, ist es immer sinnvoll zu checken, ob sich der Invest wirklich lohnen kann. Wir arbeiten bereits mit solchen Daten und das spiegelt sich auch in der Performance der Kampagnen wider.