MUSIK MARKETING 101

Erfolgreiches Playlist Pitching auf Spotify

Veröffentlicht:
19.7.2023
|
Letztes Update:
21.8.2024
|
NICOLAJ GRUZDOV

Circa ein Drittel aller Artists auf Spotify wird durch algorithmische Playlisten wie „Discover Weekly“, den Radio- oder Autoplay-Modus entdeckt. Und hierbei sind noch nicht einmal redaktionell erstellte und private Playlisten mit eingerechnet. Das bedeutet: die Relevanz von Playlisten für Musiker:innen ist noch weitaus höher. Grund genug, sich endlich näher mit dem erfolgreichen Playlist Pitching auf Spotify zu beschäftigen.

Spotify ist die am häufigsten verwendete Musikstreamingplattform auf dem deutschen Markt. Rund 28% der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren hört Audioinhalte hierüber an. Neben einem riesigen Musikkatalog bietet Spotify eine Vielzahl an Möglichkeiten für Musiker:innen, ihre Musik einem breiterem Publikum zugänglich zu machen. Besonders herausragend sind dabei Playlisten auf Spotify, die als kraftvolles Werkzeug dienen, um die Sichtbarkeit von Songs zu erhöhen.

In diesem Blog-Artikel werden wir daher aufzeigen, wie du als Musiker:in effektiv Songs für Playlisten auf Spotify pitchen kannst, wann der beste Zeitpunkt zum Playlist Pitching ist und welche Vorbereitungen du dafür treffen solltest.

Playlist-Arten auf Spotify

Spotify bietet verschiedene Arten von Playlisten, die von unterschiedlichen Quellen kuratiert werden:

·      Editorial Playlisten (redaktionell erstellte Playlisten von Spotify-Mitarbeitenden)

·      Listener Playlisten/Third Party Playlisten (von Privatpersonen kuratiert)

·      Algorithmische Playlisten (von Algorithmen persönlich und individuell auf Hörgewohnheiten abgestimmt)

·      Hybride Playlisten (Mischung aus Editorial und Algorithmischen Playlisten)

Wenn du mehr über das Thema erfahren möchtest, schau dir unseren Artikel „Was du über Playlisten wissen musst!“ an.

Deine Musik für Editorial Playlists pitchen

Schritt 1: Spotify for Artists-Konto claimen & aktualisieren

Um Songs für Editorial Playlisten auf Spotify zu pitchen, benötigst du ein Spotify for Artists-Konto. Gehe auf die offizielle Website von Spotify for Artists und melde dich mit deinem Spotify-Konto an. Folge den Anweisungen, um dein Profil zu erstellen und verifiziere deine Identität als Musiker:in. Bist du eingeloggt, kannst du nun auch dein Profil aktualisieren. Lade neue Bilder sowie deine Biographie hoch und verlinke deine Social Media Profile.

Schritt 2: Pitching Infos zusammentragen & Musik pitchen

Sobald dein Spotify for Artists-Konto erstellt ist und deine Musik im Backend deines Distributors hochgeladen ist, kannst du deine Musik für Editorial Playlisten pitchen. Dafür klickst du auf den Release-Button (Schallplatten-Symbol) und wählst hier „Upcoming“ aus.

Unter „Playlist Pitch“ wählst du „Pitch a song“ aus. Stelle sicher, dass du die erforderlichen Metadaten, wie Künstler:innenname, Songtitel, Genre, Instrumentierung oder Songtexte korrekt und vollständig angibst. Wähle nur das aus, was auch wirklich auf deine Musik zutrifft. Nur weil du beispielsweise zwei Tags unter „Stimmung“ auswählen kannst, heißt das nicht, dass du auch zwei anklicken musst. Eine genaue Beschreibung deiner Musik kann den Kurator:innen beim Editorial Playlist Pitching helfen, den Kontext deines Releases besser zu verstehen.

Auf der nächsten Seite kannst du deinen Release ausführen. Hierfür stehen dir bis zu 500 Zeichen zur Verfügung. Falls du jetzt verzweifelst und dich fragst, was du hier nur bloß schreiben sollst, haben wir eine Empfehlung: Strukturiere deinen Text in drei Segmente. Im ersten Segment charakterisierst du den Song:

·      Wie klingt dein Song?

·      Für wen ist dein Song gedacht?

·      Worum geht es in deinem Song?

·      Welche bekannteren Artists machen ähnliche Musik?

·      Was ist besonders an dir und deinem Song?

Anschließend geht es um deine bisherigen Erfolge:

·      Mit wem bist du gerade/demnächst auf Tour?

·      Für wen hast du bereits Support gespielt?

·      Welche Auszeichnungen hast du evtl. gewonnen?

·      Welche Chart-Platzierungen hast du evtl. erreicht?

·      Mit wem hast du schon zusammengearbeitet?

Im letzten Text-Segment schilderst du deine Marketingstrategie für diesen Release:

·      Welche Plattformen nutzt du zur Promotion?

·      Welche Assets stellst du neben dem Song bereit (z.B. Musikvideo)?

·      Wird es eine Werbekampagne geben und wenn ja, wo?

·      Was machst du auf Social Media?

·      Nutzt du einen E-Mail-Newsletter?

Schreibe deinen Text am besten in einem externen Dokument vor. Wenn du den Text kürzen musst, speichere dir auch die längere Version ab (vielleicht brauchst du sie noch für weitere Gelegenheiten).

⚠️ Achtung

Offiziell kannst du deine Musik noch sieben Tage vor deinem Release für Spotify Editorial Playlist Platzierungen pitchen. Wir empfehlen jedoch, sie rund vier Wochen vor dem Releasedatum zu pitchen. So gibt es bei Schwierigkeiten immer einen Puffer und die Spotify-Kurator:innen haben mehr Zeit, deinen Song anzuhören und in passende Playlisten einzuordnen.

Du kannst nicht mehrere Songs gleichzeitig pitchen! Das bedeutet: Wenn du einen Song für Editorial Playlisten gepitcht hast, kannst du erst nach dessen Veröffentlichung den nächsten Song pitchen.

Gestalte dein Release attraktiv

Lade schon vor deinem Release über Spotify for Artists ein Canvas hoch. Ein Canvas kann dazu beitragen, deinen Release attraktiver zu gestalten. Das gilt nicht nur für die Spotify-Kurator:innen, sondern auch für die späteren Hörer:innen. Denn sehen Konsumierende ein Canvas, so:

·      streamen sie den Song eher weiter (+5%)

·      teilen sie den Song eher (+245%)

·      fügen ihn eher zu ihrer Playlist hinzu (+20%)

·      speichern ihn (+1,4%)

·      und rufen die Artist Profil-Seite auf (+9%)

Hinterlege auch die Songtexte deiner Musik. Über die Seite Musixmatch kannst du ab dem Release deines Songs Lyrics hinzufügen sowie Credits ergänzen, die auch auf den Streamingplattformen gespiegelt werden.

Der Einfluss von Social Media auf Playlist-Platzierungen

Manche Social Media Strategien haben positive Effekte auf Playlist Platzierungen. Wird ein Song beispielsweise auf TikTok vor der offiziellen Veröffentlichung als Sound eingebunden und geht viral, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass dieser Song in Editorial Playlisten landet oder sogar eine Kollaboration von einem Streaming Service angefragt wird.

Playlist Kurator:innen wollen, dass ihre Playlists möglichst viel gehört werden. Viele Plays drücken den Erfolg ihrer Arbeit aus, weshalb Kurator:innen sich oft lieber auf bereits bewährte Songs verlassen.

Natürlich schaffen es trotzdem immer mal wieder ganz neue Überraschungsgäste in Editorial Playlists. Die müssen sich dann allerdings in der ersten Woche beweisen oder sie fliegen wieder raus.

Um einen viralen Hit zu landen, sind viele Faktoren wichtig:

·      Zeitgeist treffen (Stil/Sound/Effekte)

·      Ggf. aktuelles Thema

·      „Relatable“

·      „Commentable“

·      „Sharable“

·      Ein viraler Hit kann aber auch ganz unverhofft durch einen Zufall entstehen 🤷‍♀️

BITTE: nutze die sozialen Netzwerke, um eine echte Fanbase aufzubauen – NICHT NUR für Werbezwecke!

Deinen Song an private Playlisten pitchen

Neben dem offiziellen Weg des Pitchings, den du bei Editorial Playlisten gehst, gibt es auch Möglichkeiten, deinen Song an private Kurator:innen von Listener Playlisten/Third Party Playlisten zu pitchen. Dafür gibt Spotify keine Plattform vor. Stattdessen können verschiedene Wege genutzt werden, um Kurator:innen zu kontaktieren.

Die arbeitsintensivste, aber auch effektivste Vorgehensweise? Erstelle Listen mit passenden, privaten Playlisten und schreibe die Playlist Owner manuell an. Das Ziel ist es, so direkte Kontakte zu den Kurator:innen herzustellen. Im besten Fall resultiert dies in einer längerfristigen Beziehung, sodass die Personen auch bei deinen nächsten Releases ansprechbar sind.

Daneben existieren zahlreiche Agenturen, die dir derlei Dienstleistungen abnehmen (z.B. SubmitHub, Groover, Muso Soup etc.). Passe hier aber sehr genau auf, was diese versprechen. Garantieren sie dir Playlist-Platzierungen gegen eine bestimmte Summe – Finger weg! Playlisten können beispielsweise gekaufte Follower aufweisen. Bemerkt Spotify den Betrug, leidet nicht nur die Playlist darunter, sondern auch die Songs und Artists, die darin platziert sind. Setze also lieber auf Services, bei denen du Geld für ein Feedback von Kurator:innen zahlst, nicht für Placements. Ähnlich verhält es sich mit Aussagen wie: „Folge uns auf Spotify und füge unsere Playlist zu deiner Bibliothek hinzu“. Auch hier kannst du dir denken, wie viele Personen die Playlists tatsächlich anhören (ein Tipp: Es sind nicht viele).

Checke außerdem vor dem Kauf von Credits (z.B. bei SubmitHub) unbedingt, ob dein Genre überhaupt vertreten ist und sich der Service für dich lohnen könnte.

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Fragen und Antworten

Wie funktioniert Playlist Pitching?
Bei Editorial Playlisten lädst du zunächst deinen Song bei deinem Digitalvertrieb hoch. Sobald dieser auf den Streamingplattformen angekommen (aber noch nicht veröffentlicht) ist, kannst du deinen Song an Editorial Playlists pitchen. Dafür loggst du dich in deinem Spotify for Artists-Konto ein und gibst alle Metadaten deines Releases ein. Passe auf, deinen Song rechtzeitig zu pitchen! Spotifys Regel lautet mindestens sieben Tage vor dem Veröffentlichungsdatum. Wir empfehlen aber trotzdem, Pufferzeiten einzubauen und lieber vier Wochen vor Release deinen Song für Editorial Playlisten zu pitchen.
Wann sollte ich meinen Song pitchen?
Die einzelnen Streamingservices geben jeweils etwas unterschiedliche Richtlinien vor, wann ein Song spätestens für Editorial Playlisten gepitcht werden sollte. Spotifys Regel lautet mindestens sieben Tage vor dem Veröffentlichungsdatum. Wir empfehlen aber trotzdem, Pufferzeiten einzubauen und lieber vier Wochen vor Release deinen Song für Editorial Playlisten zu pitchen.
Was ist ein Playlist Pitching Service?
Es gibt Agenturen, die dir das Pitchen an Listener Playlisten/Third Party Playlisten von privaten Kurator:innen abnehmen (z.B. SubmitHub, Groover, Muso Soup etc.). Passe hier aber sehr genau auf, was diese versprechen. Garantieren sie dir Playlist-Platzierungen gegen eine bestimmte Summe – Finger weg! Playlisten können beispielsweise gekaufte Follower aufweisen. Ähnlich verhält es sich mit Aussagen wie: „Folge uns auf Spotify und füge unsere Playlist zu deiner Bibliothek hinzu“. Auch hier kannst du dir denken, wie viele Personen die Playlists wirklich hören. Checke außerdem vor dem Kauf von Credits (z.B. bei SubmitHub) unbedingt, ob dein Genre überhaupt vertreten ist und sich der für dich lohnen könnte.