YouTube Hype: Als Artist in die YouTube Trends

Als Artist auf YouTube zu wachsen ist nicht immer die einfachste Aufgabe in der Musik Promotion. Nichtsdestotrotz sollte man speziell für YouTube einen langfristigeren Ansatz verfolgen, um die eigenen Ziele zu erreichen. Ab 500.000 Abonnent:innen wird  alles einfacher, sagt zumindest YouTube. An dieser Grenze gibt es so etwas wie einen Kipp-Punkt bezogen auf das Wachstum und den Umsatz eines YouTube Kanals. Große Kanäle erhalten mehr Aufrufe, das führt dazu, dass sie häufiger empfohlen bzw. vorgeschlagen werden, was wiederum zu noch mehr Aufrufen führt, das wiederum zu mehr Umsatz führt. Ab hier geht dieser Kreislauf einfach weiter.

Die meisten YouTube Kanäle sind jedoch viel kleiner, daher soll das neue Hype Feature speziell kleineren Kanälen helfen, mehr über Empfehlungen und Vorschläge zu wachsen und neues Publikum zu erreichen.

Das ist YouTube Hype

Hype ist ein komplett neues Promotionssystem innerhalb von YouTube. Es gibt einen neuen Button, um ein Video zu hypen. Die am meisten gehypten Videos erscheinen in einer plattformweiten Rangliste. Man kann es sich vorstellen wie YouTube Trends, jedoch konzentriert sich Hype speziell auf kleinere Kanäle und spiegelt das wider, was die User empfehlen, anstatt nur Videoaufrufe zu werten.

Hype soll dazu beitragen das Video-Engagement von kleinen und mittelgroßen Künstler:innen zu steigern. Konkret ermöglicht diese neue Funktion Künstler:innen mit 500 bis 500.000 Abonnenten, eine „Hype“-Schaltfläche hinzuzufügen, die größer und sichtbarer ist als die „Gefällt mir“-Schaltflächen auf Videos, die weniger als 7 Tage alt sind. User können dann bis zu 3-mal die Woche Videos "hypen" und haben somit mehr Einfluss auf den Erfolg ihrer Lieblingskünstler:innen.

Wie funktioniert YouTube Hype

Der eigentliche Mechanismus hinter Hype ist relativ kompliziert. Ein Video kann innerhalb von sieben Tagen nach Veröffentlichung "gehypt" werden. Das geht aber nur, wenn der Kanal weniger als einer halben Million Abonnent:innen hat. Nutzer:innen können drei Hypes pro Woche verteilen. Jeder Hype ist eine bestimmte Anzahl von Punkten wert, die umgekehrt proportional zur Anzahl der Abonnent:innen eines bestimmten Kanals ist. Ein Hype auf einem Kanal mit 500 Abonnent:innen bedeutet demnach mehr Punkte als ein Hype auf einem Kanal mit z.B. 10.000 Abonnent:innen. Die Idee dahinter ist, dass kleinere Kanäle in der Lage sein sollten die Bestenliste zu erreichen. Die Leaderboards sollen nicht einfach von den größeren Kanälen dominiert werden. Die 100 Videos mit den meisten Punkten kommen an die Spitze der Liste.

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YouTube plant aktuell auch einen neuen Income-Stream aus dem Hype-Feature zu machen. Künstler:innen bekommen somit in der Zukunft eine weitere Möglichkeit ihren YouTube Umsatz zu erhöhen:

In the future, we plan to allow fans to purchase additional hypes, unlocking another revenue stream for creators, too. (Quelle: YouTube)

Fans sollen zukünftig also zusätzliche Hypes kaufen können. Diese Einnahmen wird YouTube dann mit dem Kanal teilen, für den der Hype gekauft wurde. Spannend ist die Frage, wie YouTube verhindern möchte, dass daraus ein neues "Fake-Geschäftsmodell" entsteht. Die potenzielle Art der Wettbewerbsverzerrung kennt man ja bereits von gekauften Streams ...

Zur Zeit wird Hype in der Türkei, Brasilien und Taiwan getestet, hat aber durch das positive Feedback gute Chancen weltweit ausgerollt zu werden.

Fazit

Der Empfehlungsalgorithmus von YouTube neigt dazu eher die großen Kanäle mit mehr Reichweite zu belohnen. Das macht es vor allem unbekannteren Künstler:innen mitunter sehr schwer auf der Plattform zu wachsen. Da YouTube jedoch das Feedback aus der Nutzerschaft bekommen hat, dass sie gerne mehr verschiedene Kanäle entdecken will, die zwischen den Großen untergehen, wird Hype zu einem Baustein für mehr Vielfalt auf der Plattform. Durch die ausbalancierte Punktemechanik bekommen auch kleinere Artists eine gute Chance auf Sichtbarkeit zwischen den großen Themen. Voraussetzung ist aber eine gute Verbindung zu den eigenen Fans, die mit Hype aktiv am Wachstum auf YouTube mithelfen können. Bei aller Technik steht am Ende eben doch noch die echte Artist-Fan-Relation im Zentrum!